Die Hochzeitsplanung spaltet die Gemüter: „Cool, ich freu mich darauf und verbringe jede freie Minute gerne damit“, sagen die einen. „Puh, so viel Stress und so viel zu tun“, die anderen. In Wahrheit ist beides richtig und es gibt kein falsches Empfinden. Denn jedes Brautpaar tickt anders und fühlt sich dementsprechend auch anders. Auch die Wünsche spielen dabei eine große Rolle – eine kleine, feine Hochzeit feiern ist natürlich leichter geplant, als eine große Sause über zwei Tage.
Und genau hier beginnt die Planung der meisten Brautpaare. Wie will man eigentlich heiraten?
- Nur standesamtlich oder auch kirchlich?
- Vielleicht doch lieber eine freie Trauung?
- Soll es einen Polterabend geben?
Wenn diese Punkte dann endlich geklärt sind, geht es mit dem Ablauf weiter. Erst Standesamt, dann Kirche?
Genau hier stellt sich die große Frage: Wie viel Stress verträgt man an einem Tag eigentlich? Soll wirklich alles an einem Datum passieren und teilt man die Ereignisse vielleicht doch lieber auf? Gegebenenfalls sogar mit einem Abstand von einem halben bis zu einem Jahr?
Wir haben unsere Gedanken, Vor- und Nachteile für euch zusammengefasst, wie es ist Standesamt und (freie) Trauung an einem Tag zu feiern.
Standesamt und Trauung an einem Tag – Vorteile:
- Eine standesamtliche Trauung ist in Deutschland Pflicht und bildet immer den gesetzlichen Part. Deshalb wird das dortige Datum auch als offizieller Hochzeitstag geführt. Plant man Standesamt und (freie) Trauung an einem Tag, hat man demnach auch nur ein Hochzeitsdatum.
Unser Tipp als Alternative: Viele Brautpaare heiraten an einem Freitag standesamtlich (oder bei einem darauffolgenden Schaltjahr an einem Donnerstag) und planen dann genau ein Jahr später die kirchliche/freie Trauung. So habt ihr den gleichen Hochzeitstag, an dem ihr immer schön feiern könnt. - Ihr möchtet, dass all eure Lieben zu beiden Anlässen erscheinen? Dann ist es für alle einfacher, nur einmal frei nehmen, anreisen etc. zu müssen. Ein klares Ja, die standesamtliche und (kirchliche) Trauung zusammen zu feiern.
- Plant ihr Standesamt und Kirche an einem Tag, benötigt ihr nur einmal ein Styling, ein Kleid usw. Wobei das nicht heißt, dass man das als Braut auch möchte.
Zwischenfrage: Welcher Tag zählt als Hochzeitstag – Standesamt oder Kirche?
Feiert ihr Standesamt und (freie) Trauung getrennt könntet ihr zwei Mal im Jahr Hochzeitstag feiern oder euch einen aussuchen. Schließlich bleibt es ganz euch überlassen, welcher Tag für euch “wichtiger” war. Offiziell seid ihr mit der standesamtlichen Trauung verheiratet, aber das schreibt euch ja nicht vor, wann ihr feiern möchtet.
Standesamt und Kirche/freie Trauung an einem Tag – Nachteile:
- Ganz klar: So ein vollgepackter Tag kann ungemein stressig sein! Und das nicht nur für das Brautpaar, sondern auch die Gäste sind gefordert und manchmal überfordert. Besonders Kinder werden dann abends schnell quengelig und möchten früh ins Bett.
- Besonders die Braut muss früh aufstehen, das Styling etc. braucht nun mal Zeit. Schade, wenn man seinen „Schönheitsschlaf“ an so einem wichtigen Tag nicht bekommt oder z.B. nicht ausgiebig frühstücken kann.
- Das Hochzeitsbudget ist eine wichtige Sache und sollte immer den Verhältnissen des Brautpaares angepasst sein. Standesamt und Kirche an einem Tag zu feiern, kann dieses sprengen. Evtl. ist es besser, die Kosten zu verteilen und z.B. im einen Jahr standesamtlich und im nächsten kirchlich zu feiern.
- Je nachdem wie viel Vorlaufzeit man bis zum gewünschten Hochzeitstag hat, kann es schwierig werden einen Termin beim Standesamt zu bekommen, eine geeignete Kirche zu finden und dazu noch eine freie Location. Leichter ist es hier, auf verschiedene Daten ausweichen zu können.
Hier gilt es abzuwägen und gemeinsam zu entscheiden, was euch beim Hochzeit feiern wirklich wichtig ist.
Brautpaare, die im Ausland heiraten und ihren engsten Kreis dazu einladen, haben es oft einfacher. Da die Gäste meist einige Tage im entsprechenden Land bleiben, kann hier alles problemlos auf zwei Tage verteilt werden. So bleibt alles entspannt.
Tipps zum Einladungstext für’s Standesamt
Egal, wie ihr euch entscheidet – der geplante Ablauf sollte euren Gästen so gut es geht mitgeteilt werden, ohne dass es Missverständnisse oder offene Fragen gibt.
Dafür haben wir euch einige Tipps und Textideen zusammengestellt.
Sonderfall: Schwanger die Hochzeit feiern
Nicht selten kommt es vor, dass unverheiratete Paare Nachwuchs erwarten. Dann stellt sich die Frage: Sollen wir vor der Geburt noch die Hochzeit feiern?
In Sachen Bürokratie und Papierkram hat das durchaus seine Vorteile und auch die Familienzusammengehörigkeit ist natürlich als verheiratetes Paar oft stärker. Aber im weißen Kleid eine gute Figur zu machen und auch ein paar Gläschen Sekt zu trinken – darauf möchten viele Bräute nicht verzichten.
Die Lösung dafür wäre ebenfalls ein Splitten der Events:
Feiert schwanger die standesamtliche Trauung im kleinen Kreis. Zur Trauung könnt ihr ja auch größer einladen und dann „nur“ einen Sektempfang (ggf. mit Häppchen) anschließen. Danach verabschiedet ihr euch mit der engsten Familie, um den Tag gemütlich bei einem Essen ausklingen zu lassen. Die kirchliche/freie Trauung holt ihr dann im größeren Kreis ein Jahr später nach. Dann ist der Nachwuchs schon ein Kleinkind und ihr habt eure Figur zurück, um im weißen Brautkleid mit Sekt in der Hand die Hochzeit zu feiern.
Die Alternative: Wer auf keinen Fall schwanger heiraten möchte, kann die Hochzeit ja auch gemeinsam mit der Taufe einige Monate nach der Geburt nachholen. Auch eine schöne Möglichkeit, die wir im Artikel „Traufe – die Kombination aus Trauung und Taufe“ näher beschreiben.
Falls ihr euch doch dazu entschließt, schwanger groß zu feiern, dann lest unseren dazugehörigen Artikel.
Test: Sollten wir an einem Tag heiraten?
Natürlich könnt nur ihr selbst die Entscheidung treffen, wie ihr eure Hochzeit feiern möchtet – ob mit Standesamt und Kirche an einem Tag oder auf zwei, ggf. entfernter liegende Daten aufgeteilt. Mit diesen Fragen möchten wir euch aber eine Orientierung geben: Zählt bitte, wie oft ihr JA bzw. NEIN antwortet.
Fragen zum Hochzeitstag
1) Ist es euch sehr wichtig, dass ihr nur einen Hochzeitstag habt?
2) Habt ihr mindestens 9 Monate Zeit zu planen?
Fragen zu den Gästen
3) Kommen viele wichtige Gäste von weit her?
4) Sind nur wenige (kleine) Kinder eingeladen?
Fragen zum Budget
5) Ist euer Budget eng bemessen, dass nichts doppelt gezahlt werden kann?
6) Ist das geplante Budget bereits vorhanden und muss nicht mehr angespart werden?
Fragen zum Lebensstil
7) Habt ihr einen guten Sinn für Pünktlichkeit und könnt euch an einen straffen Zeitplan halten?
8) Gemütlichkeit und ein entspannter Start in den Tag sind euch nicht so wichtig?
Auswertung
Mehr JA-Antworten
Wahrscheinlich ist es für euch besser, die standesamtliche und kirchliche Hochzeit bzw. freie Trauung an einem Tag zu gestalten. Je näher die Zahl eurer JA-Antworten an die acht herankommt, umso eher passt diese Variante zu euch.
Mehr NEIN-Antworten
Je öfter ihr zu NEIN tendiert, umso wahrscheinlicher passt eine gesplittete Hochzeit zu euch. Ihr könnt eure standesamtliche Trauung relativ zeitnah im kleinen Kreis feiern und die größere kirchliche bzw. freie Trauung in einem halben oder einem Jahr nachholen.
Wie ihr euch letztendlich entscheidet, ist natürlich ganz euch überlassen. Uns bleibt damit nur noch zu sagen: Habt eine wundervolle Hochzeit und genießt die Zeit – egal, ob an einem oder mehreren Tagen!
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